Chiemsee-Langstreckenschwimmen

Chiemsee-Langstreckenschwimmen

Es war ein anderes Langstreckenschwimmen als in den Jahren zuvor, denn am vorangegangenen Wochenende verlor Martina Maurischat während des Fuschlsee-Crossings ihr Leben. Sie war bei fast allen Rennen des arena Alpen Open Water Cups in den Vorjahren dabei und stand dabei meist auf dem Podest. So gewann sie auch regelmäßig ihre Altersklassenwertung am Chiemsee und war bei allen Schwimmerinnen und Schwimmer – auch bei zahlreichen unserer Mannschaftsmitglieder – die sie kannten, eine äußerst beliebte und vorbildliche Sportlerin.

Daher begann die verpflichtende Wettkampfbesprechung im Strandbad Übersee mit zwei Reden von Sonja Rieger (TRI X Kufstein) und Organisator, Cup-Koordinator und Schwimmkamerad Markus Füller, die in eine Gedenkminute überging, in der vielen Aktiven die Tränen in den Augen standen. Aufgrund der Situation war es bereits vielen Wegbegleitern gar nicht möglich, überhaupt zum Chiemsee zu kommen, andere vereinbarten bereits im Vorfeld in Gruppen und ohne Zeitdruck die Strecke zu schwimmen. In den Tagen vor dieser Veranstaltung führte Markus Füller viele Gespräche und entschied, dieses Rennen nicht in die Cup-Wertung einfließen zu lassen und auf eine Siegerehrung zu verzichten. Die Zeitnahme musste zwar aus Sicherheitsgründen laufen, um zu wissen, wer im Ziel ist. Die Wasserrettung Chiemsee unter der Federführung von Axel Seitz sorgte einmal mehr für eine hervorragende Streckensicherung mit rund 70 Kräften und auch Sprecher Ruud Klerks wirkte noch einmal auf alle ein „wer Probleme bekommt, winkt sich jemanden von der Wasserrettung zu sich, denn einfach weiterschwimmen ist falscher Ehrgeiz“ und so gingen alle Teilnehmer zum Schifffahrtssteg Feldwies/Übersee, um sich von der Chiemsee-Schifffahrt Ludwig Fessler KG zur Fraueninsel bringen zu lassen.

Dass alle Aktiven, die mit schwarzer Kappe schwammen, am Sonntag ein sehr gutes Gefühl für die Situation hatten, zeigte auch die Tatsache, dass selbst die Schnellsten gemeinsam in einer Gruppe unterwegs waren und erst bei der letzten Boje – etwa 400 Meter vor dem Ziel – die Top-Platzierungen unter sich ausschwammen. Für unser Team waren Anna und Uwe Linner, Johannes Bergmann, Oliver Nowotny und Nicky Lange, der sechs Bojen am rechten Bein anschnallte, um ein Zeichen für mehr Sicherheit beim Freiwasserschwimmen zu setzen, im Einsatz.

Oliver Nowotny

Anna Linner

Uwe Linner

Johannes Bergmann
Nicky Lange

Oliver Nowotny in einer Gruppe langjähriger Wegbegleiter.